So erkennst du gute Webfonts

von Dennis Erdmann

Mit Google Fonts, Font Squirrel und Co. kannst du kinderleicht Webfonts auf einer Website einsetzen. Doch gerade bei kostenlosen Webfonts solltest du darauf achten, für welche Schrift du dich entscheidest.

Schrift Webfonts Google

Beinahe jede Website, die wir heutzutage mit Contao realisieren, sei es für Unternehmen oder im Auftrag von Agenturen, setzt auf Webfonts. Und regelmäßig erleben wir Überraschungen, dass die ausgewählten Webfonts schlecht entwickelt wurden oder bestimmte Funktionen nicht unterstützen. Selbst die von Google angebotenen Webfonts haben teilweise gravierende Schwächen. Aber woran erkennst du einen guten Webfont?

Kriterien für gute Webfonts

 Mit diesen 5 Fragen prüfen wir regelmäßig, ob sich ein Webfont gut für eine Website eignet:

1. Sind Umlaute und alle Sonderzeichen vorhanden?

Das größte Problem bei kostenlosen Webfonts von Google Fonts, Font Squirrel und Co. ist, dass sie nicht unbedingt für den deutschen oder europäischen Markt bestimmt waren. Es kann also gut sein, dass die für uns so wichtigen Umlaute und das Eszett fehlen. Oder dass die deutschen, unteren Anführungszeichen nicht vorhanden sind. Und selbst wenn sie vorhanden sind, solltest du dir die Qualität genauer ansehen. Vielleicht wurden sie nur flüchtig vom Designer ergänzt und die Abstände passen nicht richtig.

2. Gibt es den Webfont in unterschiedlichen Schriftschnitten?

Unter dem Begriff Schriftschnitte werden sowohl unterschiedliche Schriftschnitte (light, regular, bold), als auch Schriftlage (normal, italic) und Schriftbreite (condensed, regular, expanded) zusammengefasst (s.a. Wikipedia).

Webfonts Schriftschnitte

Je mehr Schriftschnitte ein Webfont hat, desto flexibler bist du bei der Auswahl. Jeder Webfont sollte mindestens einen Schriftschnitt für normal, fett und kursiv mitbringen. Natürlich könntest du theoretisch auf einen Kursiv-Schnitt verzichten, aber dann solltest du auch so konsequent sein, und die Kursiv-Auszeichung im System Editor deaktivieren, damit ein Kollege oder dein Kunde nicht doch versehentlich einen Bereich kursiv markiert.

3. Ist der Webfont auf unterschiedlichen Plattformen und Bildschirmen gleichermaßen gut zu lesen?

Je nach Browser, Betriebssystem und Schriftgröße werden Webfonts unterschiedlich dargestellt. Deswegen solltest du so früh wie möglich testen, ob die gewählte Schriftart auf allen Betriebssystemen und Browsern gut lesbar ist.

Viele neuere Webfonts sind zwar speziell für die Darstellung auf dem Monitor optimiert, sie sind aber auch teilweise so filigran, dass sie erst ab einer gewissen Schriftgröße wirklich gut aussehen. Wenn du ältere Internet Explorer unterstützen musst und/oder die Schrift sehr klein (~13 Pixel) dargestellt werden soll, gibt es erfahrungsgemäß die größten Probleme.

4. Passt das Kerning des Webfonts?

Der Begriff Kerning (auf deutsch Unterschneidung) bezeichnet den optischen Ausgleich von kritischen Buchstabenkombinationen. Ein gutes Beispiel ist die Buchstabenkombination VA:

Schrift Kerning

Weitere Buchstabenkombinationen, die du unbedingt prüfen solltest, sind: Av, AV, Aw, AW, LT, LV, Ly, Ta, Te, To, Ty, T., Va, Vo, V., Ya, Yo, Y.

5. Welches Lizenzmodell hat die Schrift?

Neben Google Fonts, bei denen du alle Schriften kostenlos nutzen kannst, gibt es auch noch ein paar kostenpflichtige Schriftanbieter mit teilweise sehr unterschiedlichen Lizenzmodellen.

Bei Typekit schließt du ein Abo ab und kannst die Schriften dann mehr oder weniger uneingeschränkt nutzen. Es werden zwar Zugriffe gezählt, aber bisher hat keines unserer Projekte das monatliche Limit (ab 25.000 Seitenaufrufe/Monat für das kostenlose Paket) geknackt, so dass wir hätten aufstocken müssen.

Bei anderen Anbietern wie MyFonts, fonts.com oder Linotype werden die Konditionen für jede Schrift einzeln festgelegt. So gibt es Schriften, für die du einmalig zahlst und dann beliebig lang, allerdings mit einem monatlichen Limit (z.B. 10.000 Pageviews/Monat), kaufst. Es gibt aber auch Schriften, bei denen kaufst du eine vorher festgelegte Anzahl von Pageviews (z.B. 250.000 Seitenaufrufe). Sind diese Seitenaufrufe aufgebraucht, musst du es erneut kaufen.

Solltest du dich für eine Schrift eines kostenpflichtigen Anbieters entscheiden, solltest du dich so früh wie möglich mit den Lizenzbedingungen für den Webfont vertraut machen.

Jetzt bist du dran

Hast du noch weitere Tipps, die man bei der Auswahl eines guten Webfonts beachten sollte? Welche Erfahrungen hast du mit kostenlosen und kommerziellen Schriftanbietern gemacht? Schreib es in die Kommentare.

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